Was kann ich an der Erlkönig Statue in Jena erleben?
„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.“
Dieser erste Teil aus der berühmten Ballade Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe entstammt ursprünglich dem Singspiel die Fischerin, das im Jahr 1782 in Tiefurt bei Weimar uraufgeführt wurde. Goethe hat die Ballade vermutlich kurz vorher in Weimar geschrieben. Als stoffliche Anregung diente dem Dichter die Vorlage der deutschen Übersetzung von der dänischen Volksballade Erlkönigs Tochter von Johann Gottfried von Herder.
Mit Jena scheint das Gedicht also wenig zu tun zu haben. Trotz dessen hät sich die Legende, Goethe habe es im Jenaer Ortsteil Camsdorf geschrieben, als er eines Tages von einem Vater aus Kunitz mit einem kranken Kind hörte, der sich auf dem Weg zur Behandlung an einen Arzt der Universität Jena gemacht habe. Die Ballade soll er dann im Gasthaus zur Grünen Tanne niedergeschrieben haben. Und eben jener Verlauf von Kunitz bis zur Universität Jena soll sich die Handlung in dem Text widerspiegeln.
Ob man dieser Legende Glauben schenken darf, sei einmal dahin gestellt, aber dennoch scheint die Figur des Erlkönigs mit Kron und Schweif für die Landschaft zwischen Wenigenjena und Kunitz mit der vorbeifließenden Saale wie geschaffen zu sein für diese Geschichte.
So dachte wohl auch wohl Wolf von Tümpling, dem damaligen Besitzer des Schlosses Thalsteins , als er das Erlkönig Denkmal 1893 errichten ließ.
Tipps zum Ausflug
Das Denkmal Erlkönig liegt direkt am Saale-Radweg und kann auch von Jena-Ost kommend gut mit dem Auto erreicht werden. Als weitere Freizeitangebote bei Jena bieten sich ein Besuch des Schlosses Thalstein oder des Ostbades an. Mit dem Rad von Jena kommend sind es von hier noch ca. 40 Minuten, um die Dornburger Schlösser zu erreichen.